#3 Die unerwartete WAHRHEIT über MÄNNLICHE Sexualität (Michael Jahn)
Die größte Herausforderung der Männlichen Sexualität
19.06.2021 58 min Produktion Tino Hähnel
Zusammenfassung & Show Notes
Unterschiede zwischen realer Intimität und der sofortigen Befriedigung durch Pornografie.
In der heutigen Folge diskutieren die Gastgeber Olli und Tino mit dem Gast Michael über Sexualität und deren Einfluss auf die Entwicklung und Erfahrungen von Männern. Sie teilen persönliche Erlebnisse und Einsichten zu sexueller Konditionierung, gesellschaftlichen Einflüssen und der Wirkung von Pornografie auf reale sexuelle Erfahrungen. Die Gesprächsteilnehmer beleuchten die Herausforderungen und Missverständnisse rund um Sexualität, insbesondere im Kontext moderner Medien und gesellschaftlicher Erwartungen, und betonen die Notwendigkeit offener Dialoge und eines tieferen Verständnisses für echte Intimität und Verbindung.
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Transkript
Oli (00:00:00) - Es folgt ein Hinweis in eigener Sache. Aufgrund der derzeitigen Situation und den einhergehenden Ausgangs beschränkung war es uns nicht möglich, den Podcast bei dem folgenden Doppelfolge gemeinsam aufzunehmen. Wir bitten euch, die Tonqualität zu entschuldigen und hoffen dennoch, dass ihr die gewohnte inhaltliche Qualität mit unserem Spezialgast Michael ebenso genießen könnt wie wir bei den Aufnahmen. Viel Spaß mit unserer ersten Doppelfolge.
Kieran (00:00:27) - Von Mann zu Mann.
Tino (00:00:29) - Der Generation Stark.
Kieran (00:00:32) - Offen und ehrlich.
Oli (00:00:34) - Ich bin Olli, 50 Jahre alt.
Tino (00:00:37) - Ich bin Tino, 43 Jahre alt.
Kieran (00:00:40) - Und ich bin circa 30 Jahre alt.
Oli (00:00:44) - Und wir begrüßen euch herzlich bei unserem Podcast. Hier geht es um vieles, was uns Männer beschäftigt. Unter anderem sprechen wir über Beziehungen, Gemeinschaften, Brüderlichkeit, Tabus, Sexualität, Frauen und vieles mehr. Hallo und herzlich willkommen hier in unserem Podcast von Mann zu Mann der Generation Talk Und heute haben wir mal einen ganz besonderen Gast, nämlich den Michael. Und der wird uns erstmal erzählen, wer er ist und was er so tut. Hallo Michael.
Michael (00:01:36) - Ja hallo Olli, ich grüße dich ja und natürlich auch Hallo an Kiran und an Tino.
Michael (00:01:40) - Vielen Dank, dass ich da sein darf. Vielen Dank für die Einladung. Mich sehr gefreut Und ja zu meiner Person. Wie schon gesagt hat Michael mein Name. Ich komme aus Hamburg und beschäftige mich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und was für mich Mannsein bedeutet. Mittlerweile bestimmt schon seit zehn zwölf Jahren, würde ich sagen. Und auf meiner Reise habe ich Tino. Wie lange ist das jetzt her? Was ich gar nicht so genau. Ja, wir kennen uns.
Tino (00:02:13) - Schon eine gewisse Zeit, aber da überlege ich auch gerade Wie lange mag das sein? Und das drei, vier Jahre?
Michael (00:02:19) - Ja, ich hatte jetzt sogar schon, also vier Jahre. Bestimmt würde ich sagen, wir haben uns über den Männerstammtisch hier in Hamburg kennengelernt. Jetzt weiß ich auf jeden Fall noch, Da bist du ja Mitglied gewesen, genau genauso wie ich. Und darüber kennengelernt und viel ausgetauscht. Und ja, so kam das halt eben zustande und nie den Kontakt verloren. Und da habe ich natürlich dann auch mitbekommen, was für Projekte Tino so hat. Und da war ich natürlich ganz Feuer und Flamme, als er von dem Podcast erzählt hat.
Michael (00:02:48) - Ja, und jetzt bin ich hier. Das freut mich auf jeden Fall.
Oli (00:02:51) - Da möchte ich doch gleich mal ganz kurz eine Frage stellen. Wir hatten das schon mal, den Männerstammtisch hier in Hamburg. Ich war da noch nicht. Ich habe auch noch gar nicht groß mit Kind und Kino bisher über dieses Thema geredet und auch nicht nachgefragt, was ich vielleicht hätte tun sollen. Ich frag das jetzt mal Was genau ist der Männerstammtisch? Was passiert da?
Michael (00:03:09) - Der Männerstammtisch ist oder wurde gegründet. Den gibt es in diversen Städten mittlerweile. Aus einer Männerbewegung, die so aus Berlin kommt in Berlin. Den Ursprung und Ursprung hatte. Und zwar gibt es dort eine Konferenz die Mannsein, die jedes Jahr stattfindet. Und aus dieser Konferenz haben sich dann diverse Stammtische in der ganzen Republik und darüber hinaus, also im deutschsprachigen Raum. Kann man so sagen. Gegründet und einer davon, wie gesagt, eben auch in Hamburg. Ja, was passiert dort? Wir treffen uns in einer in einer Kneipe und tauschen uns aus zu bestimmten Themen. Eigentlich so ähnlich wie hier in diesem Podcast.
Michael (00:03:51) - Natürlich ist dabei ist man und und schnack man halt eben zusammen. Und. Aber es gibt halt immer so ein Oberthema in Anführungsstrichen.
Oli (00:04:00) - Also ich glaube, wer sich mal für dieses Thema interessiert, der wird das sicherlich im Internet unter Männerstammtisch Googeln können. Da wird er sicherlich direkt dann darauf hingewiesen werden und wir werden auch einen Link bei uns reinpacken. Dazu. Zu dem Thema, dass ihr euch das direkt mal angucken könnt.
Kieran (00:04:16) - Gibt es wahrscheinlich auch online, stelle ich mir vor. Also zumindest von der Evolution hatte ich da was gehört zurzeit.
Michael (00:04:23) - Jetzt natürlich in der in der Phase, in der wir uns gerade befinden Phase ist es halt online. Aber ansonsten ja.
Kieran (00:04:29) - Genau.
Michael (00:04:29) - Finden die halt dann live statt. Ja.
Oli (00:04:31) - Ja, wir haben ja heute ein Thema uns ausgedacht Das Thema, dieses dieses übergreifende Thema, was sicherlich noch das ein oder andere Mal unter verschiedenen Aspekten zum Vorschein kommt. Heute soll es um das Thema Sexualität gehen. Da haben sich der Tino und der Kevin und der Michael so ein bisschen Gedanken darüber gemacht.
Oli (00:04:51) - Ja und Michael, du darfst den Anstoß geben und wir grätschen dann mal rein. Viel Spaß.
Michael (00:04:58) - Ja. Na ja, dann starte ich mal. Auf jeden Fall. Ja. Sehr, sehr spannendes Thema. Meiner Meinung nach eines der so für mich jedenfalls für mich persönlich der der spannendsten Themen und wo am meisten Entwicklung halt eben hinter steckt. Also ich merke halt bei mir beim Thema Sexualität, dass halt einfach ganz viele Konditionierung halt eben drauf sind auf dieses Thema. Also wie ich, wie ich erzogen wurde und was ich mir abgeguckt habe und eben auch von unserer Gesellschaft, wie mit dem Thema Sexualität eben umgegangen wird. Und das ist für mich halt etwas gewesen in meiner Familie, bei meinen Eltern. Es wird halt nicht drüber gesprochen, dieses Thema. Das hat dann immer irgendwie etwas Geheimnisvolles und hinter verschlossenen Türen und habe ich so das Gefühl, dass es deswegen häufig auch so schambehaftet ist. Also bei mir ist das Thema früher der Scham behaftet gewesen und hat auch mit Ängsten verbunden, weil ich überhaupt nicht wusste, was da auf mich zukommt.
Michael (00:06:01) - Also ich hatte halt irgendwie, konnte mit meinen Eltern nicht drüber sprechen und mit meinem großen Bruder konnte ich nicht darüber sprechen. Und ich konnte auch mit Freunden nicht darüber sprechen und es wurde halt eben auch nicht darüber gesprochen. Deswegen ist das halt einer der Gründe, also eigentlich somit mein Hauptantrieb gewesen, mich mit mir selbst zu beschäftigen und mich halt eben auch mit anderen Männern auszutauschen und so andere Männer zu finden, die sich halt eben auch offen über das Thema Sexualität austauschen. Und so bin ich dann halt eben auf wie zum Beispiel diese Männer Stammtisch gestoßen, wie wir die Mannsein Konferenz halt eben gestoßen, um dort halt auch Gleichgesinnte zu treffen. Und ich finde es halt eben spannend auch welche welche Tabuthemen es in diesem Bereich halt eben gibt und wie Männlichkeit oder wie Sexualität ausgelebt werden soll. Und das ist natürlich eine Konditionierung auch über Pornos, die da halt eben stattfindet. Und so wie ich dann da halt eben aufgewachsen bin mit diesen Pornos und so, wie es dann halt in der Realität ist. Es ist halt einfach komplett unterschiedlich und das hat mich am Anfang einfach komplett verwirrt, wie ich sozusagen onanieren und dann in der Realität mit einer Frau, wie es dann halt eben ist, ist, das halt überhaupt nicht zusammenpasst.
Michael (00:07:19) - Und ja, das war halt eben etwas, wo ich dann halt festgestellt habe, dass das nicht zusammenpasst. Diese beiden Sachen und was dann noch in der Sexualität halt eben nicht zusammenpasst. Und da bin ich halt auf meiner Reise auf viele Sachen gestoßen, gerade halt eben auch. Als ich dann mich dem Thema Tantra auch eher zugewendet habe und dort in diesem Bereich halt eben viel gemacht habe. Wie sehr wir Sexualität doch verlernt haben und wie es bestimmte Völker, sag ich mal, gibt oder auch oder auch vor vor hunderten, tausenden Jahren, wie wie dort Sexualität gelebt wurde. Und wie hat eigentlich die die Medien? Und dieser ganze Pornokonsum ist halt doch irgendwie bei uns verändert hat. Also das ist schon einfach sehr, sehr spannend gewesen und da hat eben auch so mein Körper zu erleben. Also wieder diese Dekonditionierung und dem so wie es früher war.
Kieran (00:08:13) - Ja, finde ich super spannend, dir zuzuhören, Michael. Was du sagst, das sind ganz viele Punkte, die mich da total ansprechen, wo ich mich sehr, sehr stark auch darin wieder sehe.
Kieran (00:08:23) - Gerade so wie ich, auch wenn ich so daran zurückdenke, wie ich auch aufgewachsen bin zu Hause, da war das auch wirklich ein Thema, worüber einfach nicht gesprochen wurde. Das war so irgendwie so ein Tabuthema. Es war gefühlt ein Thema, wo ich dachte, das existiert zu Hause nicht. Und ich habe mich dann erstmal selber dann erfahren mit meiner sexuellen Lust und habe das auch sehr gerne dann mit mir selber ausgelebt. Und gleichzeitig war es ein extremes mit extrem viel Schamgefühl überdeckt. Und ich erinnere mich ganz, ganz oft, wie ich mich heimlich zurückgezogen habe in mein Zimmer und habe mir dann die Pornos reingezogen. Immer in der Angst, dass die Tür aufgeht und dass meine Mutter reinkommt und mich dann erwischt. Und wie häufig ich dann auch immer in dieser Anspannung währenddessen war. Okay, es könnte jetzt jemand reinkommen, wenn ich jetzt nicht abgeschlossen habe. Und das war immer mit mit Spannung besetzt. Ich konnte gar nicht richtig loslassen. Ich war nicht wirklich total entspannt. Und da war immer dieses tiefe, tiefe Scham Gefühl, dass das irgendwie nicht okay ist, was ich da mache.
Kieran (00:09:35) - Und ich denke gerade auch in eine Situation, wo meine Mutter mich dann mal darauf angesprochen hat, als ich mal den Verlauf irgendwie am Computer durchgeguckt hat. Und auf einmal sagt sie Ja, Stellt sie mich zur Rede Was ist denn das hier? Oder Was ist denn das für ein Scheiß oder so? Und ich weiß es noch genau, wie diese Hitze in meinem Gesicht aufstieg und ich mich ganz, ganz tief geschämt habe und habe das dann abgestritten. Habe gesagt Ich weiß nicht, was das ist. Ich Keine Ahnung, es ist nicht von mir. Und ich wusste einfach nicht, wie ich mit umgehen soll. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen soll und das hat mich auch ganz, ganz tief geprägt. Zu meiner Jugendzeit, wo ich das aber auch wie du, wie du so richtig gesagt hast, für mich dann erstmal diese echte Erfahrung machen musste mit mit realen Frauen, mit realen Mädchen, um erstmal in diesen Geschmack davon zu kommen, wie es sich wirklich anfühlt, eine Frau zu spüren. Also weg von diesem visuellen und hin zum echten Erleben mit meinem ganzen Körper.
Kieran (00:10:33) - Und das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Wirklich? Und das konnte ich vorher gar nicht verstehen, wenn ich es gar nicht erlebt habe. Und ich glaube, darum geht es ja im Leben hauptsächlich um Erfahrungen. Dadurch wachsen wir ja, dadurch verändern wir uns ja durch echte Erfahrungen und nicht durch visuelle Reize, die uns quasi die Welt vorgaukeln, die aber eine komplette Illusion ist. Hm.
Michael (00:11:00) - Ja, das absolute Recht Also weil ich meine überleg mal wie wie onanieren wir in der Regel wir. Wir sitzen vorm Rechner und starr, fokussiert nicht im Körper, sondern fokussiert im Außen auf das, was da was da läuft und machen halt immer die gleiche Bewegung, immer die gleiche Bewegung. Und irgendwann kommen wir dann häufig schon nach, relativ schnell, nach kurzer Zeit. Und wie sieht es dann eben mit dem Sex aus, mit meiner Partnerin? Das ist ja komplett anders. Eben. Also da bist du erstmal nicht starr, sondern dein ganzer Körper sollte in Bewegung sein. Du solltest im Körper fokussiert sein oder auf die Partnerin, aber nicht irgendwie auf irgendwelche Fantasien, irgendwelche Gedankenspiele.
Michael (00:11:48) - Und du willst ja auch nicht sofort kommen, sondern er sollte dich länger dauern. Also wo ich mir immer denke, da wird mein Penis wahrscheinlich zu mir gesagt haben. Mann, willst du dich verarschen? Jetzt entscheide dich endlich mal, wie soll ich denn machen? Also entweder so oder so, aber das ist ja komplett konträr zueinander und das finde ich so spannend. Wir konditionieren unseren Penis darauf, in der Starre zu sein und halt eben schnell zu kommen. Aber eigentlich genau das Gegenteil. Wenn wir dann mit einer Frau zusammen sind und das kann ja gar nicht funktionieren.
Kieran (00:12:18) - Die Erfahrung habe ich auch gemacht und ich stelle mir so vor, dass natürlich auch das unser Gehirn auch noch mal ganz, ganz anders auf diese visuellen überfluteten Reize auf dem Bildschirm wirkt, als wenn ich jetzt mit einer Frau echten Körperkontakt austausche. Das ist, glaube ich, noch mal für mein Gehirn eine ganz, ganz andere. Wie soll ich sagen? Ich beziehe ja viel mehr Sinne mit ein, als wenn ich jetzt vor dem Bildschirm sitze und meinen Penis anfasse.
Michael (00:12:45) - Ja, absolut richtig. Und ich meine was? Was hab ich da letztens gerade gelesen? Dass der Sex in den Industriestaaten immer weiter zurückgeht und auch die Jugendlichen, wann die halt den ersten Sex haben mit einer Frau bzw mit einem Mann halt immer weiter nach oben geht also und ich glaube das liegt daran, weil was du eben schon gesagt hast, es ist überall abrufbar. Du kannst ja so schnell halt dir irgendwie Pornos holen. Das ist überhaupt gar kein Problem, ob nun auf deinem Rechner oder auf dem Smartphone, es ist irgendwie sofort da, Es ist irgendwie schnell da, Du musst dafür nichts machen und hast sofort diese Dopaminausschüttung. Aber ich befürchte eben auch, das Problem ist halt einfach. Wenn du dann irgendwie mit einer Frau zusammen bist, dann hast du halt einfach diese ganzen Reize nicht. Dann ist es irgendwie auf einmal langweilig oder du holst irgendwelche Fantasien im Kopf dann halt eben hervor und bist du eigentlich gar nicht da, dann gibt es keine Verbindung. Das ist dann, glaube ich, ein ganz großes Problem. Und dann wird dich dieser dieser Sex.
Michael (00:13:46) - Irgendwie wird keinen Reiz mehr für dich ausüben Und für die Frau natürlich auch nicht. Und so kommt es dann wahrscheinlich zustande, dass der Sex allgemein immer weiter zurückgeht.
Tino (00:13:57) - Es klingt aber auch irgendwie so für mich. Jetzt gerade, wo ich euch beide jetzt so zuhöre. Das ist eher so der virtuelle Sex den normalen Sex ersetzt und das der virtuelle Sex, der wahre Sex. So klingt das für mich.
Michael (00:14:09) - Ja, genau. Genau. Also es ist ja letztendlich halt eben auch so, ne? Also irgendwie das Schönheitsideal für viele Frauen wahrscheinlich Ist denn so das was? Keine Ahnung, was die Medien irgendwie vorgaukeln und wie das Sex ist. Also bei den Männern wird sich einen Druck aufbauen, weil bei den Pornos sehen sie immer der Mann kann immer, will immer und hat immer einen Steifen und er ist immer fest. Und dann geht es los. So über minutenlang sage ich mal. Und die Frau in Anführungsstrichen sollte immer willig sein. So, das ist ja das, was vorgegaukelt wird und das entspricht ja überhaupt nicht der Realität.
Michael (00:14:43) - Und das ist, glaube ich, eine Gefahr, eine ganz große Gefahr.
Oli (00:14:46) - Darf ich da einmal ganz kurz reingrätschen? Ich ich würde gerne mal als als Einwurf mal reinbringen. So in meinen Augen ist das Problem ja nicht nur bei der Sexualität so, sondern wir haben allgemein in den Industriestaaten das Problem, dass wir eine Entkörperlichung haben und nicht nur auf sexueller Basis, sondern die findet im Allgemeinen statt. Freundschaften finden immer mehr über Kanäle wie Discord und und Teamspeak statt und man hat seine Reallife friends, wie man das so nennt. Die leben teilweise. Der eine lebt in Hamburg, der nächste in München, der nächste kommt aus Wien und einer wohnt vielleicht in Australien. Das heißt wir internationalisieren ja nicht nur im Urlaub, wenn wir überall hinfliegen können. Ganz plötzlich. Gut, Pandemie jetzt nicht, aber normalerweise, sondern wir konditionieren uns ja auch außerhalb der Sexualität. Genauso das Körperlichkeit und damit meine ich auch zu erlernen, dass wenn, wenn ich einen Freund treffe, dann nehme ich in den Arm. Das ist für mich selbstverständlich.
Oli (00:15:47) - Das habe ich aber auch lernen müssen. Das habe ich nicht gemacht, als ich 18 war. Da haben wir uns nicht in Arm genommen. Das war uncool. Ja, das habe ich jetzt im Laufe der Jahre lernen müssen. Ich nehme jeden Abend für die jüngeren Kaliber, das merke ich. Ist das befremdlich? Das ist keine sexuelle Geste oder sowas, sondern das ist für mich eine allgemeine Entkörperlichung, die wir erleben, die ja in Japan schon ihren Höhepunkt erreicht hat, weil dort gibt es ja tatsächlich etliche, gerade in den Großstädten etliche Einrichtungen, wo du hingehen kannst und einfach nur berührt wirst, nicht sexuell, sondern wo wirklich Du gehst als Mann dahin und eine Frau oder umgekehrt genauso eine Frau, die die legt sich einfach eine Stunde zu dir und berührt dich und ist da, damit du überhaupt noch spürst, dass du lebst.
Michael (00:16:31) - Ja, absolut richtig. Also wir sehen halt, wo es hinsteuert, wenn wir uns Japan angucken. Das ist wirklich ganz, ganz krass. Ganz viele junge Frauen dort und. Und junge Männer wahrscheinlich auch, sagen in Japan, sie wollen niemals Sex haben, sollen halt auch keine Kinder haben.
Michael (00:16:46) - Und dementsprechend ist auch die Geburtenrate in Japan extrem niedrig. Und wenn das so weitergeht, wird das Land halt irgendwann aussterben. Also das ist schon schon eine krasse Entwicklung und ich gebe dir absolut recht. Bei mir war es halt genauso, dieses Umarmen und das kenne ich halt auch erst seit dieser Männerwelt. Halt von der Evolution und halt eben auch diese Männer. Stammtisch in Hamburg und so, diese Umarmen kannte ich früher auch nicht. War für mich auch befremdlich. Und es gibt ja halt immer diese Schöne. Also am Anfang war es halt irgendwie so, da hat man sich umarmt, aber ein bisschen auf die Schulter geklopft, auf den Rücken geklopft und relativ schnell dann halt aus dieser Verbindung wieder rausgegangen Und natürlich die Becken halt auch irgendwie nach hinten geschoben. Das war halt eher so eine Sache wie so eine Umarmung halt eben. Und heutzutage merke ich so, da ist halt nichts mehr hat, es nicht schambehaftet ist, sondern mein Gott, das ist halt ein Mann, den ich gern habe und den möchte ich halt auch umarmen und das tut halt einfach gut und hat irgendwie nicht immer gleich dieses Homosexuelle, was die Leute damit verbinden oder die die Angst davor.
Kieran (00:17:53) - Ja, ganz großes Thema, diese ewige Angst vorm Schwulsein, was ja viele Männer in sich haben, wurde dann direkt schief angeguckt wirst, wenn du mal einen Mann umarmst oder herzlich umarmst. Einfach total. Ja, genau.
Michael (00:18:05) - Und das, das ist für mich. Also für mich ist das der das größte Feld gewesen der Entwicklung und das größte, die größte Freiheit, die es bringt. Also meiner Meinung nach, wenn ich merke halt immer, wenn ich so Konditionierung irgendwie abwerfe, dann ist das halt so eine Freiheit, die dann kommt und wieder so eine eine Lebensfreude, die dann halt einfach die dann größer wird. Und das ist halt auch bei diesem Thema, weil ich hatte das natürlich auch, das ist halt einfach gesellschaftlich so extrem geprägt, dieses Angst davor, irgendwie schwul zu sein und deswegen bloß nichts mit. Mit Berührungen anderer Männer. Und dabei ist es in anderen Kulturkreisen ganz normal. In ganz vielen Naturvölkern auch. Wie wir halt immer so als männlich ansehen, wie die Indianer Nordamerikas oder die Wikinger oder so. Es war ganz normal, dass die sich die Männer untereinander dort berührt haben und auch ganz eng waren und auch nackt waren und eng waren.
Michael (00:19:01) - Aber das ist halt ein Bild. Etwas, was nicht nach draußen transportiert wird, sondern es sind halt andere Bilder, die wir damit immer verbinden. Dabei ist es halt einfach was total normales, dass auch Männer untereinander sich halt eben auch berühren und vielleicht dann auch mal zärtlicher berühren. Ja, also ein großes Thema und meiner Meinung nach wird es auch viele, viele Männer weicher machen. Und man redet halt mal viel von dieser toxischen Männlichkeit und ich glaube vieles in diversen Männerkreisen. Also ich kenne das auch so eine meine Männerkreise von früher noch, sage ich mal, wo es dann halt irgendwie darum ging. So, ja, ich bin der Geilste Und wie viele Frauen hattest du denn? Und dann wird irgendwelche Sexgeschichten erzählt und andere werden so ein bisschen runtergemacht, damit man sich dann besser fühlt. Also wenn immer Witze auf Kosten von anderen gemacht und so. Ich glaube, dieses ganze unentspannt und natürlich über Gefühle wird auch nicht geredet hat viel mit diesem Thema zu tun. Also viel damit, dass eigentlich die Männer viel mehr Berührung haben möchten, viel mehr Zärtlichkeit und es halt eben nicht bekommen und dann baue ich mir auch so einen Panzer.
Michael (00:20:14) - Den schaffe ich mir dann an, sozusagen, oder der entsteht dann halt eben von außen. Und ich gebe ja damit auch die die Macht in Anführungsstrichen gebe ich auch komplett den Frauen halt eben. Also wir brauchen, wir brauchen Zärtlichkeit, wir brauchen Berührung. Das ist halt lebenswichtig. Weiß man ja auch. Man hat ja leider mal diese Experimente gemacht mit Babys, die man, die man nicht berührt hat. Und was musste man abbrechen, dieses Experiment? Weil die werden gestorben. Tatsächlich? Das heißt, es ist halt immanent wichtig diese diese Berührung. Und wenn wir dann sagen, dass wir nur von von Frauen berührt werden können, alles andere lassen wir nicht zu. Dann ist das halt auch eine ganz schöne Abhängigkeit, in die wir uns da begeben.
Oli (00:20:58) - Aber ist das nicht auch eine Sache, die so ein bisschen was mit den Generationen zu tun hat? Also ich habe jetzt fand das sehr interessant, was gerade gesagt hat, wie er seine Sexualität für sich entdeckt hat. Dann habe ich mich an Computer gesetzt. Irgendwann kam er dann mal an und hat dann gesagt ich zum Beispiel habe keine Computer gehabt, als ich die Sexualität für mich entdeckt habe.
Oli (00:21:20) - Ich muss dazu.
Michael (00:21:21) - Sagen, daran habe ich.
Oli (00:21:22) - Auch gedacht, Ich muss, ich muss das ganz, ganz ehrlich sagen. Bei mir war es tatsächlich irgend so ein Aufklärungsheft, dass meine Eltern oder so ein Buch, das meine Eltern hatten und mich hat das schon total geil gemacht, dass ich verschiedene Schamlippen gesehen habe, die noch gar nicht mal groß in irgendeiner sexueller Stellung. Also es war wirklich so ein Aufklärungsbuch, so wie poppig, richtig so typisches 80er Jahre Ding. Ich habe zum Beispiel die Sexualität, so dieses diese Selbstbefriedigung anders kennengelernt, nämlich bei mir war das sehr viel Kopf und ich merke das bis zum heutigen Tag. Das klar auch Pornos irgendwann ist natürlich leichter zu konsumieren, aber das ich zum Beispiel ein Mensch bin, der aufgrund der Tatsache, dass ich das früher gar nicht hatte, immer gerne auch noch in mir selbst dabei bin und und mit dem Kopf arbeite, also in meinem Kopf Visualisiere nicht Sachen, die ich sehe als auf dem Bildschirm, sondern die ich mir in meinem Kopf vorstelle. Also ich glaube, dass tatsächlich mein Kennenlernen sich dann von dem von Kiran deutlich unterscheidet.
Oli (00:22:23) - Also muss ich ganz ehrlich sagen und vielleicht mich auch anders geprägt hat, dann Na.
Kieran (00:22:27) - Ja, ich mag dazu sagen, dass es bei mir eher später auch eingetreten ist mit dem Internet Pornos. Also ich kenne es auch noch in der Schule, dass wir dann irgendwie so sechs Zeitschriften im Mülleimer gefunden haben und fand das total aufregend. Guck mal hier nackte Frauen und so und ich kann mich noch erinnern, dass ich auch recht früh, ganz, ganz früh auch mit dem Masturbieren angefangen habe. Aber ganz anders als als heute. Also ich habe mich zum Beispiel früher als kleines Kind habe ich mich auf den Bauch gelegt und habe meine beiden Hände nach unten genommen. Habe mich dann immer so hin und her bewegt. Das war da. So habe ich mich dann selber befriedigt auf dem auf dem Bauch liegend und irgendwann später mit zehn oder elf. Das war so Kommunionszeit. Da habe ich dann mit meinem damaligen besten Freund, da haben wir dann irgendwie bei ihm dann zu Hause, da habe ich es das erste Mal gesehen, wie er sich anfasst.
Kieran (00:23:18) - Ich habe das bei ihm gesehen, dass er sich einmal so anfasst. Und wir haben dann quasi dann zusammen so das gemacht und das war so der erste Kontakt damit, wo ich auf einmal gemerkt habe, okay, so geht das auch, Ich kann meinen Penis so anfassen mit der Hand, richtig und kann mir dann so einen runterholen. Und das war eine ganz neue Erfahrung für mich gewesen. Und ich erinnere mich auch damals, da hatte ich dann. Damals gab es noch Kassettenrekorder und ich hatte irgendwie einen Film drin, Harry Potter oder so, habe den nachmittags geguckt, habe dann auf Pause gemacht, habe irgendwas anderes gemacht und abends habe ich wollte ich dann weitergucken macht den an und auf einmal sehe ich wie ein Penis eine Muschi fickt und Wow! Okay, das war erstmal so ein bisschen verstörend für mich. Was ist denn das jetzt? Hab dann ausgemacht Kassette rausgeholt und das war dann eine Kassette vom Pornofilm von meinem Vater gewesen, der den reingelegt hatte. Und das war so der erste Porno, den ich gesehen habe.
Kieran (00:24:13) - und mit ich weiß gar nicht genau, wann ich mit Internetpornos angefangen. Das war, glaube ich, mit 17 oder 18, das fing dann recht spät erst an für meine Verhältnisse jetzt gesehen. Ich glaube, heute ist es noch viel, viel krasser. Ich glaube, die Jugend von heute, die werden damit noch viel, viel früher konfrontiert als ich damals. Nur ich merke schon, was die Pornos in der Hinsicht für einen Einfluss auf meine generelle Psyche hatten oder auch immer noch haben. Auch wenn das jetzt vom Konsum her überhaupt nicht mehr vergleichbar ist wie damals. Also ich muss sagen, dass mich Pornos heute eher langweilen. Gerade nachdem ich für mich erfahren habe, wie es sich wirklich anfühlt, mit einer Frau intim zu sein. Also das, was mir der echte Kontakt, die echte Intimität mit einer Frau gibt. Das können wir Pornos um Längen nicht geben. Es geht da für mich vielmehr um diese langfristige Befriedigung, die Pornos in der Hinsicht überhaupt nicht haben. Das ist ein kurzfristiges Befriedigen und das war's dann.
Michael (00:25:20) - Ja, spannend, dass du das sagst, weil das.
Michael (00:25:22) - Das habe ich auch so empfunden. Also für mich ist es so ein bisschen vergleichbar mit so Fast Food oder halt einen richtig nahrhaften Essen. Also irgendwie nach Fast Food, schnell wieder schnell wieder Hunger. Und nach so einem richtig nahrhaften Essen ist ja eher so eine längere Befriedigung da, weil das kann ich nämlich auch, wenn ich mich früher sozusagen Pornos, dann halt eben mich selbst befriedigt habe, dann hatte ich auch schnell wieder Lust. Und wenn ich halt aber mit mit einer Frau eben zusammen war, wobei es da natürlich auch Unterschiede gibt. Also das kann natürlich auch einfach eher so ein ja, so ein Porno Sex sag ich mal sein. Aber wenn es wirklich ein intimer, sehr emotionaler, sehr verbundener Sex halt eben war, dann habe ich auch längere Zeit auch erstmal wieder keine Lust gehabt auf Sex. Also das kann ich auf jeden Fall auch so bestätigen. Bei mir ja. Und immer interessant, was du eben gesagt hast, wie du das so als als 10-jähriger gemacht hast, weil so wie du es da gemacht hast, dass du dich da auf den Bauch gelegt hast, das ist tatsächlich eine der, der der normalen Arten halt eben auch, wie, wie man sich eben befriedigen kann.
Michael (00:26:32) - Und das ist halt auch was Natürliches. Einfach durch den, durch den Körper, durch die Bewegung. Und das ist halt ganz spannend. Es gibt da halt drei unterschiedliche Arten wie ich, wie ich erregt werden kann. Das ist halt eben nur rein körperlich, also durch Berührung, dann eben durch, durch das Gehirn, halt durch etwas Visuelles. Ich sehe halt eben etwas oder stell mir halt irgendwas vor, irgendeine Fantasie, also was im Kopf quasi stattfindet oder halt eben durch was Emotionales. Also dass ich halt irgendwie eine Verbindung habe, eine emotionale Verbindung mit einer Frau und dann werde ich regt mich das halt.
Kieran (00:27:08) - Ja.
Michael (00:27:09) - Da merke ich halt ebenso, dass das Körperliche und das Emotionale das ist halt den Sex den ich haben möchte und nicht irgendeine Fantasie, die ich mir halt im Kopf hervorhole. Das ist ja, das ist halt, das ist halt Fastfood.
Kieran (00:27:22) - Ja, richtig guter Punkt, richtig guter Vergleich. Das mag ich sehr, was du sagst. Und ich kann für mich auch so bestätigen. Also, das kann ich.
Kieran (00:27:29) - Das habe ich so erfahren, dass die allein die körperliche Präsenz einer Frau. Dass mein Körper auf ihren Körper reagiert, ohne jegliche Phantasie. Ich brauche mich in keinster Weise irgendwie aufgeilen oder stimulieren, sondern es geschieht von alleine und das Gefühl meiner Erektion, also wie ich meinen Penis dann spüre, das ist ganz, ganz anderes Gefühl, als wenn ich jetzt so durch diese visuellen Reize. So, ich habe das Gefühl, dass mein Gehirn dadurch über stimuliert wird und ich dadurch, dass das viel, viel schneller hochfährt in mir, als wenn ich das nicht habe. Wenn ich mit einer Frau wirklich präsent bin. Körper an Körper, dann ist dieser, dann ist diese Erregung gar nicht so stark und dadurch kann ich auch viel, viel länger dann das halten. Und ich genieße das richtig, genieße, diese sexuelle Energie in meinem Körper einfach fließen zu lassen, ohne dieses Gefühl zu haben. Ich muss jetzt unbedingt kommen, Darum geht es mir gar nicht. Dafür wäre mir die Begegnung mit der Frau viel zu schade, als es direkt in sie, in sie abzuschießen.
Kieran (00:28:34) - Quasi wie ein Taschentuch.
Oli (00:28:36) - Das, was du gerade beschreibst, finde ich, finde ich klasse, das diese diese Ekstase, die die die man erleben kann mit einer Frau. Das Thema muss aber dann auch sein. Ähm, das hört sich an so ich habe mit einer Frau Sex die ersten Male. Ja, sagen wir jetzt 20, 30. Keine Ahnung. Ich bin es. Keine Zahl nennen. Wenn du aber längerfristig mit einer Frau zusammen bist, dann wird das eben auch schwächer werden. Also ich möchte in dem Augenblick dann auch mal so ein bisschen für die verruchten Pornos eine Lanze brechen, weil die können ja auch, wenn man es richtig anstellt, auch auch einen gewissen Pepp wieder reinbringen. Es gibt ja Pornos und es gibt Pornos. Möchte ich dazu mal anmerken. Es gibt ja schon welche, die auch sehr auf Sinnlichkeit aus sind, wo man sich vielleicht sogar Ideen holen kann. Besonders wenn die von Frauen gemacht sind, sagt man ja immer, das sind sehr sinnliche Geschichten. Ich finde einfach, man muss auch dabei bedenken Wenn du mit jemandem zehn Jahre verheiratet bist oder länger, ist es halt auch nicht mehr, dass du diesen Menschen dann siehst und das du dann in reine Ekstase kommst, nur weil du den Körper riechst und siehst, das ist dann irgendwann stirbst du auch da.
Oli (00:29:48) - Das ist ähnlich wie mit wenn du genug Pornofilme konsumierst. Also ich Ich weiß nicht, ob ihr das ähnlich seht oder ob ihr sagt jetzt, Das ist völliger Quatsch. Aber für mich ist das einfach so! Was du beschreibst, ist, gelegentlich Sex zu haben mit einer neuen Person. Da gebe ich dir dann auch vollkommen recht. Aber ich glaube, wenn du längerfristig mit jemandem zusammen bist, ist das so nicht haltbar, oder?
Michael (00:30:12) - Das sehe ich genauso. Olli Also, und das ist ja auch nicht Es ist auch nichts, wo man sich irgendwie die Schuld dafür geben sollte. Gerade wir Männer nicht die Schuld geben, sondern das ist ja von der Natur einfach so vorgegeben. Weil das sichert halt unsere Existenz, dass der Mann halt eben einfach viel seinen Samen weitergibt an unterschiedliche, unterschiedliche Frauen. Das ist halt einfach so, so vorgegeben und bei der Frau ist es halt eher Nestbau, sich um die Kinder kümmern und das ist halt so Der Natur ist es total egal, dass wir jetzt dadurch gesellschaftliche Probleme bekommen, so weil es da einfach unterschiedliche, ja unterschiedliche Sichtweisen gibt oder weil die Kirche uns vor paar Jahrhunderten so aufgetragen hat.
Michael (00:30:53) - Es leben immer Mann und Frau zusammen und zwar für den Rest ihres Lebens. Das ist meiner Meinung nach klappt das für einige und das ist auch super, aber nicht für alle. Also man kann nicht immer so eine Blaupause auf alle so rüber legen. Und ich sehe das genauso wie du. Olli Ja, am Anfang kommt dieser Impuls, der ist automatisch da, so diese Geilheit und das wird aber weniger. Und irgendwann ist dieser Impuls halt nicht mehr so automatisch da und darüber sollte man in der Beziehung halt ganz offen sprechen. Dann ist halt die Frage, wie man damit umgeht. Dann zu Pornos zu greifen ist meiner Meinung nach also für mich nicht der richtige Weg, weil ich glaube, Pornos konditionieren dich halt eben. Du kannst ja auch trotzdem dich selbst befriedigen mit einem Selbstliebe Ritual, aber ohne dass du dir Pornos anguckst, sondern versuche einfach nur über die Berührung einfach mal neue Berührung mit reinzubringen. Einfach mal ein bisschen was anders machen als sonst. Das kann ja eben auch schon schon aufregend sein.
Tino (00:31:53) - Na gut, ich möchte jetzt dazu noch was sagen, und zwar, dass ich das meiner Partnerin erlebe.
Tino (00:32:00) - So dieses am Anfang. Das könnt ihr eventuell auch bestätigen. So im Anfang so rosarot und die Anziehung sehr sehr groß und sehr viel. Und dass man sehr häufig dann miteinander ist, dann in der Intimität und in der Sexualität und das ist dann nach hinten raus so die Momente geht. Man liegt dann abends nebeneinander und okay, die Partnerin verspürt vielleicht so den Drang oder die die Möglichkeit, jetzt Sex haben zu wollen. Für mich jetzt als Mann da anzuknüpfen, was Michael ja auch gerade gesagt hat, das ist für mich dann etwas anderes darstellt. Und dass meine Partnerin, wo ich am Anfang sehr schnell darauf reagiert habe, etwas länger braucht, bis ich darauf reagiere, dass ihr dann in der Unterschiedlichkeit ja auch im Gespräch, wie Michael das auch so schön gesagt hat, darüber zu reden. Begreiflich zu machen. Vielleicht gibt es da ein anderes Wort. Ich nehme es jetzt und da mal, trotz dessen sie das versteht Und weiß es es denn dafür, bis ich eine Stimme muss, also bis ich stimuliert bin, etwas länger brauche und trotzdem erst dann zur zur wunderschönen Vereinigung kommt.
Tino (00:33:05) - Also das habe ich so für mich erlebt. Ähm, ja, vielleicht hat der eine oder andere das von euch auch so erlebt.
Kieran (00:33:12) - Also ich kann da jetzt natürlich jetzt so nicht mitreden, weil ich jetzt beziehungstechnisch jetzt für mich noch nicht die Erfahrung gemacht habe, jetzt über mehrere Jahre mit einer Partnerin zusammen zu sein. Deswegen kann ich das jetzt so für mich nicht bestätigen. Ich kann das jetzt für mich nicht ab jetzt, habe es einfach nicht so erfahren. Ich kann eben nur aus diesen Erfahrungen sprechen, die ich bereits gemacht habe. Und mir war es einfach nur mal wichtig, diesen Punkt sofort zu verdeutlichen. Gerade für diejenigen, die vielleicht sehr, sehr stark eben nur durch Pornos konditioniert wurden oder vielleicht nichts anderes erlebt haben, als dieses Gefühl, sich selbst während eines Pornos anzufassen, dass sie mal hören, wie es sich überhaupt wirklich anfühlt. Weil ich kenne auch Männer und ich habe einen guten Freund von mir, der hatte noch nie Sex. Der hatte zwar ganz, ganz oft die Möglichkeit, hat es aber irgendwie nie hinbekommen.
Kieran (00:34:04) - Er hat sich dann irgendwie hat dann dicht gemacht, hat es nicht zugelassen aus Angst oder was auch immer und dem seine Droge ist. Dann sind dann eben wieder die Pornos da kann er sich dann, da kann er das zulassen Und für ihn ist das dann auch total spannend, mir dann zuzuhören, wie sich das eigentlich für mich dann wirklich angefühlt hat, weil er dieses Gefühl gar nicht kennt. Weil er denkt okay, so wie es im Porno läuft, so wird es dann auch beim echten Sex sein. Nur das Gefühl ist ein ganz anderes. Nur das kannst du erst verstehen, wenn du es erfahren hast.
Oli (00:34:39) - Müssen wir denn jeden einzelnen, der, sag ich mal sagt mir reichen Pornos. Ich muss diese körperliche Beziehung nicht haben, weil ich habe selber auch Bekannte und auch Verwandte, die den ich ganz klar und mit denen ich auch darüber schon geredet habe, wo ich einen Kumpel von mir, der hat sein Leben lang nie groß gearbeitet, hat keinen Bock drauf, hat auch nicht viel Geld. Lebt aber in seiner Bude so für sich.
Oli (00:35:05) - Habe ich irgendwann mal gefragt Reicht dir das denn? Hast zwar eine ganz coole Bude, so dafür, dass da ein Hartz vier da ist, aber reicht dir das eigentlich? Wie sieht es aus mit Frauen? Sagt Olli. Ganz ehrlich, ich hab's nicht so mit der Sexualität. Das ist so ein Ding. So, ich gucke mir halt ab und zu mal einen Porno an, das reicht mich. Ich möchte gar nicht eine Frau in meinem Leben haben. Das ist mir viel zu anstrengend. Und ich muss und das. Das tut mir leid, wenn ich das so sage, aber gar nicht mal den Frauen gegenüber. Aber eine Beziehung zu führen ist abseits. Abseits der Sexualität. Ist ja auch viel Stress. Ich glaube, da wird keiner sagen Nee, nee, das ist nicht so, ist alles eitel Sonnenschein und alles ganz, ganz toll. Sondern eine Partnerschaft bedeutet unheimlich viel Stress und bedeutet auch, dass man sehr intim werden muss. Nicht jeder ist dazu bereit. Und die Frage ist Müssen wir die Leute, die sagen Ich kann sehr gut mit meiner Sexualität, so wie ich sie erlebe und empfinde, für mich leben oder müssen die gerettet werden? Oder sagen wir, es ist in Ordnung, so wie sie sind, Dann sollen sie glücklich werden mit dem, was sie haben.
Oli (00:36:11) - Wie verfährt man da auch als Freund oder als Familienangehöriger? Vielleicht.
Kieran (00:36:15) - Also auf jeden Fall ehrlich sein. Für mich gibt es da kein Muss. Ich kann das jetzt. Ich würde es jetzt niemandem aufzwängen. So hast du zu leben. Du lebst so, wie du es machst. Ist es falsch? Ich weiß es besser als du. Das kann ja jeder für sich selber entscheiden. Nur ich glaube, es geht wirklich darum, ehrlich zu sich selbst zu sein und wirklich in sich hinein zu spüren. Wie du es auch so schön gesagt hast, Olli wieder Kontakt zu seinem Körper aufzunehmen. Und ich glaube, wenn wir wirklich verkörpert sind mit unserer, mit unserem ganzen Bewusstsein, mit unserer Aufmerksamkeit, dann wird unser Körper uns leiten und nicht unser Kopf. Und ich glaube, das eben zu sagen, Ja, ich habe irgendwie keinen Bock auf Beziehung, würde ich jetzt mal vermuten, Ist eher Angst geprägt, weil bestimmte weil man sich vielleicht ja Angst vor dieser, vor diesen, vor dieser Herausforderung Beziehung hat Angst vor diesen dann mit seinem Schatten konfrontiert zu werden.
Kieran (00:37:05) - Da ist ja ganz viel, woran man eben auch wachsen kann in der Beziehung, was gleichzeitig aber auch unangenehm werden kann. Ich glaube, es geht dabei wirklich um Ehrlichkeit zu sich selbst insbesondere und auch noch zu seinen Freunden.
Tino (00:37:19) - Also in dem Falle würde ich dann eventuell auch sagen oder verstehe ich es jetzt so, dass eventuell sogar ein Angstverstärker ist? Ja.
Michael (00:37:27) - Also ich sehe das wie Kieran. Meiner Meinung nach ist das ein absolutes Grundbedürfnis, Sexualität und halt eben auch mit anderen Menschen zusammen zu sein. Dieses isolierte alleine in der Wohnung Also klar kann diese Person natürlich auch trotzdem ganz viel mit anderen Menschen machen, aber das hört sich ja dann schon so ein bisschen danach an, diese Person sich wahrscheinlich nicht nur im sexuellen Sinne isoliert, sondern vielleicht halt auch allgemein, halt eben auch mit Freunden etc. Da muss ich also.
Oli (00:38:01) - In diesem Augenblick ganz kurz sagen, das ist nicht so, der hat ganz wirklich viele Freunde und macht auch ganz viel mit ihm. Ihm geht es einfach darum, dass Sexualität für ihn keine Priorität hat in dem Sinne.
Michael (00:38:13) - Ich glaube aber auch, dass da. Also retten kann man die Leute nicht. Also es muss immer aus einem selbst heraus kommen und würde ich auch nicht machen irgendetwas aufzwingen. Ich glaube aber auch wie Kevin, dass dort halt eine Angst hintersteckt, weil es hat immer was damit zu tun, wenn ich in einer Beziehung bin. Und das muss nicht unbedingt immer nur eine Beziehung zu einer Frau sein, sondern es ist allgemein alle Beziehung, also auch freundschaftliche Beziehung, auch Beziehung, die ich auf der Arbeit halt eben habe. Also je enger das wird, umso mehr komme ich mit. mein Team halt eben in Kontakt. Und vielleicht habe ich ja auch mal eine schlechte Erfahrung gemacht und die erste schlechte Erfahrung, die ich vielleicht mal eine Beziehung gemacht habe. Und dann habe ich da keine Lust mehr drauf. Und das ist so ein bisschen, finde ich, so der einfache Weg. Natürlich haben wir durch die Medien heutzutage auch die Möglichkeit, so einen ganz einfachen Weg halt eben zu gehen. Ich glaube aber, dass diese einfache Weg und das bedeutet auch, dass ich meine Komfortzone dann nicht verlasse.
Michael (00:39:10) - Ich glaube nicht, dass der auf lange Sicht wirklich glücklich macht, dieser Weg.
Oli (00:39:14) - Gut, dann ich provoziere jetzt mal, Also ich sage das ganz klar Ich provoziere jetzt einfach mal Was ist der Unterschied zwischen einer Person, die sich gleichgeschlechtlich hingezogen fühlt und erstmal erlernen muss, dass Schwulsein oder Lesbischsein ein eigenes, eine Form von Sexualität ist, die genauso selbstverständlich ist wie Heterosexualität. Warum ist das eine Sache, die wir. Wo wir sagen okay, das sollte jemand dann auch auch erleben dürfen, weil es ist halt einfach so Warum ist eine Form von Sexualität, warum muss die Angst bedeuten? Das ist ganz, ganz provokant, dass ich versuche jetzt mal dieses Du bist schwul, lebt das bitte aus? Das ist das. Es gibt genug andere Leute. Es ist völlig rechtens, dass du das machst. Und das sehe ich übrigens genauso. Aber warum ist Sexualität unbedingt eine Sache, die von Angst geprägt ist? Es gibt sicherlich auch auch Menschen, oder? Oder auch auch Männer, die eine sehr schwach ausgeprägte Libido haben. Ebenso wie es Frauen gibt, die wir dann Nymphomanin nennen, die eine sehr stark ausgeprägte, sexuell stark ausgeprägten Sexualitätsdrang haben.
Oli (00:40:22) - Inwiefern unterscheidet sich jetzt die Homosexualität von der Sexualität?
Michael (00:40:27) - Naja, erstmal müssen, wie gesagt, muss halt gar nichts. Das war jetzt ja nur eine Annahme, dass da Angst hinter steckt. Aber natürlich muss es nicht der Fall sein. Nur die von dem Freund in den Bericht ist das. Der ist ja ein sexuelles Wesen, weil was er gesagt hast er sich schon ab und zu Pornos anguckt. Und er guckt sich ja wahrscheinlich nicht den Porno an, wo eine Person sich selbst befriedigt, sondern er guckt sich einen Porno an, wo man mit einer Frau höchstwahrscheinlich Sex hat. Und dann stellte sich etwas vor. Vielleicht, dass er dieser Mann ist. Also es scheint ja schon ein gewisser Reiz da zu sein und vielleicht auch eine gewisse Sehnsucht, das halt eben auszuleben, weil sonst würde er sich diese diese diese Pornos ja nicht anschauen oder hätte diese Fantasien eben nicht. Und das in die Realität zu bringen ist meiner Meinung nach ja der der Sinn des Lebens. Wie Kevin auch mal gesagt hat zu erfahren, mit dem eigenen Körper etwas zu erfahren und nicht nur in Gedanken das durchzuspielen.
Oli (00:41:29) - Also nicht falsch verstehen, ich bin eigentlich voll auf eurer Seite. Ich bin ein Mensch, der der, der sehr stark sexuell geprägt ist. Das ist mein Leben ganz stark ausgeprägt. Aber ich denke auch, dass es Menschen gibt, wo dieser Trieb eben nicht prioritär ist. Und ich denke, dass das sehr wenige oder nicht so viele Menschen sind. Ich kenne auch nicht viele, bei denen das so ist, aber ich kann mir schon vorstellen, dass auch das eben eine Sache ist, die da ist, wo ich dann sage okay. Wo jemand sagt Gut, ich. Natürlich habe ich auch mal Bock auf Sex, aber mir ist es einfach den Aufwand nicht wert ohne. Ohne das das jemand Angst hat oder so, muss ja gar nicht unbedingt der Fall sein. Ne, aber ich bin Prinzip.
Michael (00:42:12) - Muss sicherlich nicht der Fall sein. Aber selbst wenn es nicht Prio Nummer eins ist und da gebe ich dir absolut recht, es ist die Libido ist total unterschiedlich verteilt, ja. Aber selbst wenn es nicht Prio eins ist und selbst wenn man sagt, man will Beziehung nicht, also man will abseits vom Sex diese ganze Sache nebenher, sag ich mal, will man alles nicht.
Michael (00:42:29) - Das ist ja auch eine Entscheidung. Heißt es ja dann nicht, dass man diesen sexuellen Trieb, auch wenn er nicht Prio Nummer eins ist oder zwei oder drei, dass man den halt nur über Pornos halt eben befriedigen kann, sondern du kannst ja auch trotzdem, was ja gerade heutzutage genug Möglichkeiten den Halt eben auch mit einer anderen Person zu befriedigen. Und da ist halt die Frage, warum derjenige das das nicht macht. Also wenn ich jetzt sage, er hat das irgendwie keine Ahnung. Ich will jetzt keine Zahlen 50 mal ausprobiert und da merkt es reizt ihn halt irgendwie nicht. Pornos sind da cooler. Okay, sage ja, alles klar, hat er ausgetestet. Aber wenn man vielleicht das gar nicht austesten oder schon einmal zweimal gemacht hat und dann irgendwie schon eine schlechte Erfahrung gemacht hat und dann halt aufgibt und dann halt zu dem Pornos greift, dann glaube ich, nimmt sich diese Person halt sehr viel. Also eine schöne Erfahrung, die dann noch die da noch kommen könnte.
Oli (00:43:23) - Ich kann es bei dir also definitiv. Ich kann das nur unterschreiben, was du sagst.
Oli (00:43:28) - Ich möchte nur mal versuchen auch die andere Seite irgendwo zu verstehen. Zumindest das es auch eine Möglichkeit gibt, dass jemand eben nicht so empfindet, wie ich das tue. Also ich denke, dass wir, was das Sexualität betrifft, da relativ auf einem Dampfer sind.
Kieran (00:43:43) - Ich meine, es ist ja auch ich finde es ja komplett legitim, wenn das jetzt jemand für sich so ehrlich beantworten kann, ohne das er das Gefühl hat das er irgendwas in sich doch unterdrückt. Weil ich glaube das hat ja wieder was mit Selbstreflektion zu tun, ob da nicht doch eventuell was faul ist, wenn er jetzt keine Ahnung draußen unterwegs ist und sieht dann ein Pärchen und merkt, wie sich alles in ihm zusammenzieht oder irgendwie Wut empfindet oder sowas? Dann würde ich schon mal vermuten, dass da doch mehr dahinter steckt. Nur wenn dieser jenige mit sich völlig im Reinen ist und sagt Ey, ich habe es wirklich für mich ausgetestet, es erfüllt mich einfach nicht. Ich hole mir lieber einen runter und gucke mir dazu ein Porno an und er ist einfach mit sich selbst total im Reinen.
Kieran (00:44:24) - Zufrieden? Mein Gott, dann kann er ja machen. Also wer? Wer bin ich jetzt schon, um jemandem zu sagen, was er zu tun hat? Nur wenn ich das Gefühl habe, dass er damit einfach nicht glücklich wird und er ein guter Freund von mir ist, dann ist es mir schon ein Anliegen, dass er mal dahinter schaut, was es da noch so gibt.
Tino (00:44:44) - Ich denke auch dieses Wort Sexualität ist irgendwie sogleich Schublade auf und gleich denken, okay, gleich körperlich werden. So, ich glaube Sexualität. Vielleicht ist ja auch genau das von von Ollis Freund, dass es genau das auch Sexualität ist. Wer sagt und woher wissen wir denn, was genau Sexualität ist? Also das ist mir dieses Wort und und das hat vielleicht auf eine Art eine Leichtigkeit auf einer anderen Art, vielleicht eine schwere Es ist bewerten, es kann nicht bewerten sein. Vielleicht ist es genau auch das so dieses und wenn wenn all dies Freund, wenn man mit dem ins Gespräch geht und der dann so sich erklärt, was das sei, so seine Sexualität, okay, dann kann man das ja auch, dann kann er das auch sagen.
Tino (00:45:22) - Wie nimmt er das wahr, Wie fühlt er das? Oder er sagt vielleicht auch gar nichts und dann versuchen, das so stehen zu lassen. Also vielleicht ist es auch genau das Sexualität? Kann ja auch sein.
Speaker 5 (00:45:34) - Ja, das ist ein guter Punkt. Auf jeden Fall.
Michael (00:45:38) - Ja, das glaube ich. Das glaube ich auch. Also Sexualität ist. Da sind wir natürlich auch geprägt. So, wenn wir das Wort hören, dann. So was heißt es halt eben. Denn wenn man sagt, Ich hatte mit einer Frau Sex, ohne zu penetrieren, dann würden wahrscheinlich viele Leute sagen Ja, das ist aber kein Sex. Und andere würden sagen Doch, wieso das? Das ist halt eben auch Sex. Also ich glaube auch, dass das jeder für sich selbst definieren sollte.
Kieran (00:46:05) - Ja, ganz wichtiger Punkt Total.
Oli (00:46:08) - Wenn wir das auf die heutige Zeit jetzt die Thematik so ein bisschen beziehen, wie kann es sein, dass immer mehr die Sexualität dann aber tabuisiert wird? Werden wir. Wie läuft es mit der Konditionierung? Ich gehe da jetzt mal über den Teich, nicht Richtung Japan, sondern in die andere Richtung Amerika.
Oli (00:46:26) - Da ist ja gerade wieder dieses Würgen. Die ist ja ganz, ganz groß. Ich bin mein Leben. Lang bin ich fasziniert. Da wird auf auf brutalste und und widerwärtigste Art werden da Menschen getötet, schon im Nachmittagsprogramm. Aber sobald eine Brust gezeigt wird, ist in Amerika der Aufschrei groß. Das ist noch ein ganz anderes Thema, als wir das hier haben. Aber wir merken auch hier, dass die Gesellschaft sich entsexualisiert. Kann man das so sagen?
Michael (00:46:53) - Ja, ja. Also ich weiß, was du meinst, weil ich finde das auch spannend. Du hast in der Werbung häufig, wenn man irgendwie durch die Stadt läuft, auf Plakaten und so ist es viel wird immer mit diesem Thema Sex gespielt. Du hast es in Film wird es irgendwie auch das Gefühl. Gewalt, aber auch Sex wird irgendwie immer immer stärker. Wird es in Filmen irgendwie dargestellt? Aber trotzdem haben die Leute irgendwie weniger Sex und es ist nach wie vor ein Tabuthema. Habe ich auch das Gefühl. Es ist spannend, warum das so ist.
Michael (00:47:23) - Also kann ich mir auch schwer schwer erklären. Ich weiß nicht, ob das irgendwie der Fall ist, weil sich die Leute eben einfach so schnell diesen Sex auf auf ihr Bildschirm holen können und deswegen weniger Kontakt zueinander haben. Aber ich glaube, es ist halt immer noch so, wie man aufwächst. Eben. Also wie bei Kevin oder auch bei mir. So, die Eltern haben es nicht vorgelebt, wurde nicht drüber gesprochen. Und das ist natürlich etwas, was schambehaftet ist. Hinter verschlossenen Türen findet das immer statt. Ganz ehrlich, in den meisten Fällen ist es doch auch da. Wir reden ja nicht von Pornos, sondern normalen Film. Das doch immer dann Schluss ist so Man frau dann irgendwie im Bett und dann sagt Schnitt, nächste Szene halt eben ne? Es hat immer noch so irgendwie was Geheimnisvolles. Ja, und vielleicht hat das mit Scham zu tun und deswegen redet eben keiner drüber.
Tino (00:48:12) - Also für mich ist es so, dass ich der werfe jetzt meine Theorie rein, meine eigene, meine persönliche, dass ich sage, die Sexualität steht gerade auf einem falschen Spielfeld.
Tino (00:48:23) - Das ist sehr bewertet, aber ich denke einfach, das gehört nicht dahin, wo es gerade ist. Weil ich denke, marketingmäßig und werbetechnisch wird die Sexualität für ihre Zwecke missbraucht, wenn man das Wort so nehmen mag. Ich denke, dass die Sexualität woanders hingehört. Klar habe ich davor gesagt, das würde sich widersprechen zu dem, was ich davor gesagt habe, das ist ja keine Schublade entsprechen sollte. Dennoch bin ich der Meinung, dass Sexualität in einem anderen Kontext auch vielleicht gebracht werden kann, der jetzt nicht so eine genau vordefinierte Art und Weise oder Theorie ansprechen muss. Dennoch glaube ich, findet sich Sexualität auf einem ganz anderen Spielfeld gerade wieder, wo es eigentlich hingehören sollte. Intimität, also dieses Körperliche, auch das wirklich nicht vom Virtuellen zum wieder Anpassbaren zu machen. Das sind ja ganz andere Parameter, die sich da abspielen. Das wäre jetzt mein Imperativ da so reinbringen.
Michael (00:49:22) - Hm, ja, also ich glaube, in Amerika ist ist das Thema. Ich glaube, es ist immer nach wie vor stark geprägt.
Tino (00:49:31) - Durch die Kirche, einfach so eine Kirche.
Michael (00:49:35) - Für die Kirche ist es ja etwas auch so ein Tabuthema. Irgendwie was was schmutzig ist und also meine Meinung meiner Meinung nach. Und das ist dann halt etwas, was ich bis heute so durchgezogen hat. Halt eben. Das ist halt glaube ich etwas, die die USA hat eben stärker geprägt noch ist durch die Kirche und wir uns da im wahrsten Sinne des Wortes Gott sei Dank da halt mehr von von gelöst haben, ist das Thema halt irgendwie in den USA halt auch stärker tabuisiert als jetzt irgendwie Gewalt und und Waffen und so etwas in der Artikel. Ja.
Speaker 6 (00:50:12) - Ich glaube ja das auch die.
Kieran (00:50:14) - Pornoindustrie ja auch ein Produkt quasi des Christentums ist, also das da so viel unterdrückter Schatten. Ist das überhaupt dadurch überhaupt so eine Industrie überhaupt erst zustande kommen konnte, damit die Menschen ihre unterdrückte Lust, weil sie es ja in sich spüren, es ist ja von Natur aus ja da, dass sie da für sich dann Raum haben, wo sie es dann endlich ausleben können, auch wenn es dann in der Hinsicht jetzt auch nicht wirklich, ja erfüllend ist.
Kieran (00:50:42) - Und gleichzeitig ist ihnen einfach so ein Gefühl von Verbindung vorgaukelt und ich das für mich auch ganz klar so sehe das durch die Kirche unglaublich viel auch Schuld. So dieses Thema Schuld und Angst heilt uns mitgegeben wurde, das total kollektiv auch ist. Ich würde sagen, ich stelle es mir zumindest auch vor. Dann eben auch uns. Vererbt wurde es und in unseren Zellen noch irgendwie mit drin steckt, ohne dass wir das vom Kopf her überhaupt alles verstehen, was da genau unterbewusst in uns abläuft. Und zum Thema Scham kann ich für mich so sagen, dass ich das auch ganz, ganz stark hatte, dieses schambesetzte Thema auf Sexualität und dass ich das für mich nach und nach überwunden habe, indem ich für mich einfach angefangen habe, ehrlich darüber zu reden und auch mit meiner Mutter offen darüber zu reden und mit Frauen offen darüber zu reden und mit Männern offen darüber zu reden und nach und nach für mich erfahren habe das ist ja doch gar nicht so schlimm ist, wie ich dachte. Und dass ich dafür total viel Anerkennung und Zustimmung Zuspruch bekommen habe.
Kieran (00:51:52) - Wie mutig ich bin, mich damit zu zeigen, auch mit meiner ganzen Verletzbarkeit. Und das war ultra heilsam für mich.
Michael (00:52:00) - Und das ist anderen halt eben auch. So geht das, finde ich. Jeder denkt, jeder denkt irgendwie so, er ist mit seinen mit seinen Problemen alleine. Genau mit dem Thema Sexualität und und mit den Ängsten und mit Scham und vielleicht mit Erektion, Schwierigkeiten oder so und wenn man dann mal wirklich in den Austausch geht, merkt man halt so, wie vielen Männern es halt eben genauso geht und und auch wie viel Ängste da sind und dass sie das halt kennen. Und selbst diejenigen, die vielleicht so im Außen sehr posen sind die das halt auch kennen. Das sehe ich nämlich genauso. Das ist das Heilsame daran. Also offen darüber zu sprechen und zu merken Hey, ich bin, ich bin nicht falsch, so wie ich bin. Und ich bin halt nicht alleine.
Oli (00:52:42) - Aber ich glaube, das ist. Das ist eine Thematik, die sich durchs ganze Leben zieht. Das ist nicht nur Sexualität.
Oli (00:52:49) - Ich sage wird sicherlich auch irgendwann noch mal ein Thema sein. Ich leide schon mein ganzes Leben lang unter unter starken Depressionen. Das habe ich Jahrzehnte vor meinen Freunden, teilweise sogar vor der Familie zurück erhalten. Das wussten die meisten einfach gar nicht. Das ist zum Beispiel auch so ein Thema. Also und Sexualität kann ich auch nur bestätigen. Ich hatte vor, ich weiß gar nicht vor zwei Monaten oder drei Monaten, da hatte ich mal kontinuierlich nachts nicht schlafen, da Da hatten wir einen Chat, den ich mit ihm geführt habe, den ich noch nie mit einem Mann so geführt habe. Muss ich ganz ehrlich sagen, wo wir wirklich Themen angesprochen haben, die für mich bisher auch immer Tabuthema es gibt halt es gibt halt aus der eigenen Sicht und das ist ja für jeden individuell als Claim abgesteckt. Wo fängt bei mir das Tabu an? Die einen halten sich für besonders aufgeklärt und sagen och, mit mir kannst ja alles machen, aber die haben ihre Tabus. Und mir hat Tino und in der Nacht, also wir haben wirklich glaube ich bis fünf 6:00 morgens haben wir da geschrieben ich weiß nicht, ob dich noch daran erinnern kannst und das war crazy, weil weil für mich war das etwas, was ich so noch nie mit einem anderen Mann geteilt habe.
Oli (00:53:57) - Und ja, also bin ich Tino auch echt dankbar dafür, dass ich mal erleben durfte, dass es eben auch anders geht. Und da ist auch ein bisschen was von mir abgefallen. Muss ich ganz ehrlich sagen.
Tino (00:54:10) - Wie hattest du denn das jetzt in dem in der Nacht mit mir empfunden? Also könntest du sagen, dass es was mit Vertrauen zu tun hatte. Was konntest du da für dich mitnehmen? Da hatten wir bis dato noch nicht drüber gesprochen. Das wäre noch mal ganz interessant, auch für unsere Zuhörer Zuhörerin Zuhörerinnen. Wie du dich damit gefühlt hast? Durch einen anderen Mann. In diesem Austausch hast du da was Greifbares von uns, Olli.
Oli (00:54:35) - Ja, also gerade da, Da wir ja nun eine leicht spezielle Vorgeschichte haben, fand ich das besonders interessant, dass wir darüber geredet haben. Und ich hatte Tino gegenüber ja auch anfangs einige Befindlichkeiten. Das war mir ein bisschen suspekt. Der Tenor. Und in dieser Nacht ist ganz viel, viel aufgeplatzt. Das ist der Punkt gewesen, wo ich Vertrauen zu dir gewonnen habe.
Oli (00:54:58) - Also von meiner Seite aus, wo ich wirklich gemerkt habe, wir haben ja über Sachen geredet, wo ich wirklich dann sag so, das werde ich nie selbst mit den engsten Freunden nicht drüber reden. Und das ist für mich ein Augenblick gewesen, wo ich gemerkt habe, dass ich dich als Freund bezeichne. Dann, in dem Augenblick, also da hat sich vom Ich kenne dich und ich mag dich so ganz gerne hin zum den den sehe ich jetzt als Freund an, also das war für mich ein Punkt, den ich sogar ganz klar benennen kann, was ich normalerweise nicht kann, wo ich dann sagen kann, da ist eine Freundschaft entstanden. Aber wenn ich jemanden so sehr vertraue, dass ich mit ihm so intim sein kann, dann ist das für mich kein Fremder mehr in dem Augenblick.
Tino (00:55:39) - Dann können wir ja auch sagen für die Männer da draußen. Erstmal vielen Dank für deine Ehrlichkeit und eine Offenheit und vielen Dank auch für das Kompliment an mich. Jetzt kann ich sehr gerne und sehr gut auch annehmen. Und ja, dass auch die Zuhörer jetzt da raushören, wenn man einem anderen Mann vertraut, dass man auch mal Dinge dann erzählen kann.
Tino (00:56:01) - Wie du auch so schön sagtest. Das ist dann auch dieser aus diesem Schatten rauskommt, aus diesem Tabu. Und dass der andere Mann sich dann da auch öffnet. Und ich kann mich ja noch an den Chat, den nächsten Tag daran erinnern, das war ja derselbe Tag. Schon morgen war und da haben wir auch noch andere Sachen besprochen und ja, vielleicht auch noch mal in eigener Sache und Hinweis, was wir noch mal vorhaben. Olli und ich. Moderiert durch ihren. Für die nächsten Folgen vielleicht mal, wo wir noch mal unsere spezielle Beziehung auch noch mal erklären. Da können sich die Zuhörer noch mal drauf freuen. Vielen Dank. Ist eine ganz spezielle Geschichte.
Oli (00:56:39) - Ich freue mich auch schon. Habe den Drang, auch mal darüber zu reden, weil wir beide meines Erachtens ein ganz, ganz großen Tabubruch gemacht haben. Also etwas, worauf wir beide erstmal eingehen mussten. Seit angeteasert. Ich denke, das wird jetzt dann eine unserer nächsten Folgen dann auch werden, wo es darum geht, weil mir ist das Thema ganz ganz wichtig.
Oli (00:57:01) - Ja, wir wollen es jetzt erstmal dabei belassen und ihr könnt euch auf jeden Fall auf diese Folge freuen. Das war der erste Teil zu unserem Thema Sexualität mit unserem Gast Michael. In der nächsten Folge könnt ihr dann den zweiten Teil hören, wo es ans Eingemachte geht. Bis dann. Der Podcast von Mann zu Mann der Generation Talk offen und ehrlich wird präsentiert von Tino, Kieran und Olli. Ein besonderen Dank möchten wir mal an aussprechen, der im Hintergrund den Schnitt und die Soundqualität überwacht.
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